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1 ZOBL – 75 DAS BILD IM KREIS Helmut Zobl – Prägungen 1965 – 2016

Eine Sonderausstellung im Münzkabinett des Kunsthistorischen

Museums Wien 30. September 2016 – 5. März 2017

 

Am 29. September 2016 wurde im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums Wien die Ausstellung „1 Zobl – 75. Das Bild im Kreis – Helmut Zobl, Prägungen 1965-2016“ eröffnet. Sie würdigt das Schaffen des österreichischen Medailleurs Helmut Zobl, der im Mai dieses Jahres seinen 75. Geburtstag feierte.

HR Dr. Michael Alram, Professor Helmut Zobl, und GD Dietmar Spranz während der Ausstellungseröffnung

Helmut Zobl studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Ferdinand Welz und Herbert Boeckl. Seit 1970 ist Zobl in Wien als freischaffender Medailleur, Bildhauer und Maler tätig. Er ist Mitglied der Wiener Secession und der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst und hat sein Schaffen in zahlreichen Ausstellungen und Kunstmessen im In- und Ausland präsentiert.

Helmut Zobls Werk in der Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien

Helmut Zobl ist einer der wenigen modernen Vertreter der Sparte des Münz-und Medaillenbildes, das er mit bildhauerischer Perfektion zu neuer kultureller Lebendigkeit erweckt. Eine Kunstform, die es erforderlich macht, maximale Information auf minimalem Raum darzustellen. Im Mittelpunkt der Arbeiten Helmut Zobls steht der Mensch. Mit klarer, intuitiver Bildersprache behandelt er die existentiellen Fragen des Seins, die Stellung des Menschen im Kosmos.

 

Sein umfangreiches Oeuvre umfasst mehrere Zyklen und Prägungen für Eigenauflagen, zum Beispiel die Welttaler-Serie seit 1972 oder den Mozarttaler 1991, ebenso Arbeiten für private und öffentliche Auftraggeber, wie auch für die Republik Österreich, so die 50-Schilling-Münze zur Wiener Internationalen Gartenschau 1974, die 100-Schilling-Münze zur Winterolympiade 1976 in Innsbruck, oder die erste der im Umlauf gewesenen 20-Schilling Münzen 1980. Er nahm auch teil am internationalen Wettbewerb für die Euro-Münzen, 1996.

1993 wurde Helmut Zobl bei der III. Internationalen Medaillenquadriennale in Kremnica, Slowakei, mit dem 1.Preis für die ausgestellten Prägemedaillen ausgezeichnet. 1999 wurde er mit dem Berufstitel Professor geehrt und 2001 widmete ihm das Albertinum Dresden, im Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen eine Einzelausstellung.

Rückseite der österreichischen 100-Schilling Silbermünze zur Winterolympiade 1976 in Innsbruck

Bei geladenen Münzwettbewerben in Berlin für 10-Euro- Münzen, Fußball-WM 2006 und Erweiterung der Europäischen Union 2004 wurde ihm für die eingereichten Entwürfe jeweils der 4. Preis zuerkannt. Seit 1991 gestaltet er die Joseph A. Schumpeter-Preis Statue, die bisher u.a. an Helmut Kohl, Ted Turner, Helmut Sohmen, Ferdinand Piech, Romano Prodi, James D. Wolfensohn, Günter Verheugen, Nandan M. Nilekani, Mario Draghi und zuletzt 2015, Prof. Nicholas Stern von der Schumpeter-Gesellschaft in Wien verliehen wurde.

Derzeit ist er bei den Negativschnitten in Stahl bei der Werknummer 1306 angelangt. Die 1977 begonnene Reihe der Kataloge „Prägungen, Werkverzeichnis und Auswahl von Bildern“, im Rhythmus von vier Jahren wurde 2006 mit dem neunten Katalog fortgesetzt. Ergänzend arbeitet er auch als Maler, Bildhauer und Grafiker.

Michael Alram