Rafael Arnold, Michael Busch, Hans-Uwe Lammel
und Hillard von iessen (Hg.)
304 Seiten, Hardcover
ISBN: 978–3–86525–699–7 29
Price: 50 €
Oluf Gerhard Tychsen (1734–1815), Sohn eines dänischen Untero ziers, der zunächst in Halle am Institutum Judai- cum et Muhamedicum zum Judenmissionar ausgebildet wurde und 1760 eine Hochschul- lehrerkarriere begann, gehörte zu den ganz großen, europaweit agierenden Netzwerkern seiner Zeit. Davon legen die erhaltenen Kor- respondenzen mit knapp 200 Briefpartnern beredtes Zeugnis ab. Seine Spezialgebiete bil- deten die Orientalistik und die Numismatik, seine Wirkungsstätten die nur für 30 Jahre existierende mecklenburgische Fridericiana in Bützow und seit 1789 die Rostocker Uni- versität, in deren Bibliothek sich der gesamte Nachlass erhalten hat. Eine Besonderheit seiner Korrespondenz sind die knapp 1000 Briefe, die Tychsen mit mecklenburgischen Juden verbindet.
Nicht nur die Vielsprachigkeit seiner Arbeiten und Briefe, die neben den modernen europäischen Sprachen das Latei- nische und Griechische sowie auch das Ara- mäische, Hebräische und Arabische umfasste, ist frappant und stellt für jeden Forscher eine Herausforderung dar. Seine geradezu rastlose, viele Gebiete des Wissens umfassende und an einen vormodernen Polyhistor erinnernde Sammeltätigkeit verbinden sich bei ihm mit Bemühungen um die methodische Ausdi e- renzierung der orientalischen Philologie. Vor allem seine Expertise in Keilschriften hat ihn sehr bekannt gemacht, während ihm seine Positionierung zu den Vellaschen Fälschun- gen zum Schaden gereichte.
Texte von Historikern, Orientalisten, Jid- disten, Judaisten, Romanisten, Numisma- tikern und Medizinhistorikern aus Deutsch- land, Israel, Polen, Russland und Italien vereinigt der Band, der den Wandel der Ge- lehrsamkeitimausgehendenDixhuitièmeund das historiographische Niedergangsparadigma der kleineren deutschen Universitäten im 18. Jahrhundert auf den Prüfstand stellt. Drei Schwerpunkte stehen im Mittelpunkt: Tych- sens Gelehrtennetzwerke und die Formation der Orientalistik, seine Beziehungen zu Juden und seine beispielgebenden Verdienste um eine wissenschaftliche Numismatik.
Rafael Arnold, Michael Busch, Hans-Uwe Lammel
und Hillard von iessen (Hg.)
304 Seiten, Hardcover
ISBN: 978–3–86525–699–7 29
Price: 50 €
Oluf Gerhard Tychsen (1734–1815), Sohn eines dänischen Untero ziers, der zunächst in Halle am Institutum Judai- cum et Muhamedicum zum Judenmissionar ausgebildet wurde und 1760 eine Hochschul- lehrerkarriere begann, gehörte zu den ganz großen, europaweit agierenden Netzwerkern seiner Zeit. Davon legen die erhaltenen Kor- respondenzen mit knapp 200 Briefpartnern beredtes Zeugnis ab. Seine Spezialgebiete bil- deten die Orientalistik und die Numismatik, seine Wirkungsstätten die nur für 30 Jahre existierende mecklenburgische Fridericiana in Bützow und seit 1789 die Rostocker Uni- versität, in deren Bibliothek sich der gesamte Nachlass erhalten hat. Eine Besonderheit seiner Korrespondenz sind die knapp 1000 Briefe, die Tychsen mit mecklenburgischen Juden verbindet.
Nicht nur die Vielsprachigkeit seiner Arbeiten und Briefe, die neben den modernen europäischen Sprachen das Latei- nische und Griechische sowie auch das Ara- mäische, Hebräische und Arabische umfasste, ist frappant und stellt für jeden Forscher eine Herausforderung dar. Seine geradezu rastlose, viele Gebiete des Wissens umfassende und an einen vormodernen Polyhistor erinnernde Sammeltätigkeit verbinden sich bei ihm mit Bemühungen um die methodische Ausdi e- renzierung der orientalischen Philologie. Vor allem seine Expertise in Keilschriften hat ihn sehr bekannt gemacht, während ihm seine Positionierung zu den Vellaschen Fälschun- gen zum Schaden gereichte.
Texte von Historikern, Orientalisten, Jid- disten, Judaisten, Romanisten, Numisma- tikern und Medizinhistorikern aus Deutsch- land, Israel, Polen, Russland und Italien vereinigt der Band, der den Wandel der Ge- lehrsamkeitimausgehendenDixhuitièmeund das historiographische Niedergangsparadigma der kleineren deutschen Universitäten im 18. Jahrhundert auf den Prüfstand stellt. Drei Schwerpunkte stehen im Mittelpunkt: Tych- sens Gelehrtennetzwerke und die Formation der Orientalistik, seine Beziehungen zu Juden und seine beispielgebenden Verdienste um eine wissenschaftliche Numismatik.
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